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Immerweg - Baltikum - Neringa, die Kurische Nehrung

Samstag, 19. Mai 2007

Neringa - die Kurische Nehrung

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Die Sage erzählt, dass die Riesin Neringa in der Ostsee lebte und die stürmischen Wogen glättete, um die Fischer zu beschützen. Aber immer wieder waren die Wellen stärker als sie. Daher trug sie in ihrer Schürze große Mengen Sand zusammen und schüttete ihn zwischen den Inseln aus. Auf diese Weise entstand ein Streifen aus Sand, der die ruhige Bucht vom Meer trennte. Aus Dankbarkeit nannten die Menschen diesen Sandwall Neringa oder die Kurische Nehrung.

Wo die Memel durch ein Delta ins Haff mündet, trennt eine schmale Landzunge Ostsee und Haff: Die Kurische Nehrung, ein 98 km langer Sandstrich, der heute je zur Hälfte zu Litauen und zu Russland gehört. Im Jahr 2000 wurde die Nehrung und damit sowohl die einzigartige Dünenlandschaft als auch das Kulturerbe der kurischen Fischerbevölkerung, Wohnhäuser, Kirchen und Friedhöfe in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.

    
Fischerhäuser

Die Kurische Nehrung, die ihren Namen vom Volk der Kuren ableitet, entstand vor 7 000 Jahren durch Sandanspülungen. Im Laufe der Zeit wuchs dichter Wald, der aber ab dem 16. Jahrhundert fast vollständig gerodet wurde. So konnte der ständige Nordwestwind den Sand an der Meerseite aufwehen und im Hinterland zur Haffseite zu hohen Dünen auftürmen, die sich fast über die gesamte Nehrung erstreckten. Die Sandberge wanderten stetig – mit einer Geschwindigkeit von sechs Meter im Jahr – in Richtung Osten auf die dort liegenden Dörfer der Fischer zu und begruben sie unter sich. Deshalb wurde im 19. Jahrhundert mit der systematischen Aufforstung begonnen.Kurenwimpel

Die Kuren waren meist Fischer, die sowohl im Haff nach Süßwasserfischen angelten als auch in der Ostsee fischten.

Die Fischerkähne des Kurischen Haffs führten auf ihrem Mast einen holzgeschnitzten Kurenwimpel, der in erster Linie zur Feststellung der Windrichtung beim Segeln diente. Er war aber auch eine Zierde des Fahrzeuges und wurde von den Fischern in Handarbeit hergestellt, wenn das Haff mit einer Eisdecke überzogen war.

Die 98 km lange Nehrung beginnt hinter Cranz, im Kaliningrader Gebiet (Russland). Sie ist an ihrer breitesten Stelle etwa 3,8 km breit und an der schmalsten Stelle nicht breiter als 350 m. Der erste Ort im litauischen Teil ist Nidden (Neringa-Nida), ein Fischerdorf, in dem sich in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts viele Künstler niederließen.

Das Thomas-Mann-Haus auf dem Schwiegermutterberg ist restauriert worden und beherbergt ein Museum. Besonders sehenswert sind die Kirche und der Friedhof mit eigenartigen, verwitterten Grab-Brettern der Kuren.
 

Weitere Ansichten von Nida

Auf den Dünen wandern ermüdet. Deshalb kehrten wir in ein freundliches Gasthaus ein und stärkten uns mit einem köstlichen Mittagessen.

Dann hatten wir wieder Elan genug, einen größeren Spaziergang am Wasser entlang zu machen, bevor wir nach einem kleinen Zwischenstopp zum Thomas-Mann-Haus aufstiegen.

   

Unter dem Dach sitzen und auf die Ostsee schauen:
Man hat das Gefühl, in der Südsee zu sein.


Restaurant mit reetgedecktem Außensitz


Das Thomas-Mann-Haus

Das Thomas-Mann-Kulturzentrum in Nidden ist Museum und Kulturzentrum, das sich im ehemaligen Ferienhaus des deutschen Schriftstellers Thomas Mann befindet und ihm gewidmet ist. Hier findet jedes Jahr ein Literatur-Festival statt.
 

   

Thomas Mann hat erstmals im Jahre 1929 Nida besucht und sich hier eine Sommerresidenz aufgebaut. Er vebrachte mit seiner Familie drei Sommer im Ferienhaus und schrieb u. a. die Bücher "Joseph und seine Brüder".

Andere große Persönlichkeiten haben diese Landschaft besucht und waren begeistert von ihr. Alexander von Humboldt schrieb: "Wenn einem nicht ein Bild in der Seele fehlen soll, dann muss man diese Landschaft gesehen haben".

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